Arbeitsplatz

Zeitdruck frisst Ideen.

Manchmal will einen die Muse einfach nicht küssen. Sie ist nicht wirklich zickig, sie hat nur gerade keine Lust. Damit muss man leben – und man sollte es schlauerweise auch im schöpferischen Arbeitsalltag einplanen. Kreativ-Profis haben natürlich ihre Strategien entwickelt, um der Kreativität auf die Sprünge zu helfen (wir haben an dieser Stelle bereits über die gedankenlockernde Wirkung von Spaziergängen an der frischen Luft, spontanem Humor oder Perspektivwechseln berichtet). Aber leider lässt sich nie genau festlegen, wann man einen guten Einfall hat.

Eines ist aber ganz sicher: Zeitdruck schadet der Kreativität. Denn wer ständig – womöglich sogar ängstlich – auf die Uhr blickt, wird kaum für alternative, neuartige Lösungswege offen sein. Genau darum versuchen wir bei in puncto design von vornherein, Zeitdruck zu vermeiden und stattdessen gewisse Zeitpolster einzuplanen. Auch wenn wir für eine bessere Idee mal einen Kunden um etwas Geduld bitten müssen. Den ganz großen Druck möchten wir wirklich nur dann veranstalten, wenn es gar nicht anders geht, die Hütte brennt und ein Druckunterlagenschluss unerbittlich näher rückt.

Die Gleichung „Je mehr Zeit, desto mehr kreative Lösungen“ gilt interessanterweise nur eingeschränkt. Denn mit zu viel unstrukturierter Zeit kann unser Gehirn meistens kaum etwas Sinnvolles anfangen. Eine zeitlich nicht begrenzte Aufgabe führt erfahrungsgemäß eher zur intensiven Suche nach Internet-Schnäppchen als zur Suche nach neuen Lösungswegen. Wie so oft im Leben geht es also wieder mal darum, den richtigen Mittelweg zu finden – mit zeitlich festgelegten Zwischenschritten und ohne extremen Zeitdruck.

Für ungewöhnliche Kreativ-Lösungen klingt das doch erstaunlich vernünftig.

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