Chemieunterricht, 9. Klasse, Hefte raus, alle aufpassen bitte: Ein ‚Katalysator’ ist ein Stoff, der die Reaktionsgeschwindigkeit durch die Senkung der Aktivierungsenergie einer chemischen Reaktion erhöht, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Funktioniert also im Prinzip genau wie bei der Werbeagentur-Kundenbeziehung wenn die Chemie stimmt.

Das Allerwichtigste zuerst: Unser Trakehnerwallach Hexenmeister findet es super, dass wir ihm nur noch Ludger Beerbaums Futterlinie LUDGERS vor die Nase setzen, und er bedankt sich dafür mit Ausgeglichenheit und guter Laune, die bis in die Fellspitzen reicht. Darüber freuen wir uns natürlich, und wir sind stolz, dass wir die Markteinführung dieses tollen Produktes von Anfang an gestalten durften und die Marke bis heute betreuen. Das kam nämlich so:

Viele Werber haben im Laufe der Zeit ganz erstaunliche Fähigkeiten im Gedankenlesen entwickelt. Denn Briefings flattern oft genug als watteweiche Wunschliste ins Haus, und die harten Fakten und wichtigen Anforderungen müssen zunächst erahnt und dann mühsam herausgearbeitet werden.

Hinterher ist man immer schlauer: Wenn eine Werbung verkauft hat, war sie gut. Könnte man meinen – aber schon hier wird’s kompliziert. Denn wenn für einen kurzfristigen Abverkaufserfolg das Markenimage gefährdet wird, war diese Werbung langfristig eher schädlich als nützlich. Und damit kommen wir zum großen Rätsel der Kommunikationsbranche.

Bis auf weiteres halten wir Menschen für unersetzlich. Ja, wir lieben sie sogar – und darum reden wir auch so gerne mit ihnen. Zum Beispiel mit unseren Arbeitskollegen bei der Weiterentwicklung von Ideen, beim Austausch von Neuigkeiten oder beim gepflegten Blödeln. Wir reden auch sehr gern mit unseren Kunden, wenn wir Strategien, Lösungen, neue Entwicklungen und auch mal Privates besprechen.

Misstrauen Sie Ihren Liebsten. Zumindest dann, wenn Sie in einem Unternehmen die Verantwortung für die Werbung tragen und ein fachliches Urteil über ein Werbemittel oder Design haben möchten. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Das Feedback möglichst vieler Verbraucher ist sehr wertvoll, da sich Werbung nun mal an möglichst viele Menschen der Zielgruppe richtet. Aber Familienmitglieder sind – bei aller Liebe – meist nicht die erste Adresse für fundierte Kritik, und man sollte sie nicht beim Abendbrot als Marktforschungs-Testperson missbrauchen.